Gesundheitliche Probleme wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Gelenks-erkrankungen, Depression und Demenz nehmen mit dem Alter zu. Diese chronischen Beschwerden und Schmerzen nagen am Wohlbefinden der Senioren. Dazu addieren sich die Nebenwirkungen der Polymedikation (z.B. Xerostomie).
Die psychische Konstitution wird durch Depression, Vereinsamung, Angst und Demenz erodiert. Der Tod ist präsent; Verwandte, Freunde und Kollegen sterben.
Eine Fehl- oder Mangelernährung versorgt den alternden Organismus ungenügend mit lebenswichtigen Proteinen, Vitaminen und Mineralien. Die kompensatorisch vermehrt konsumierten Kohlenhydrate (Süssigkeiten, Alkohol) liefern eine einfache, aber ungesunde Energieversorgung und führen zu Übergewicht.
Die Alltagsbewältigung und die sozialen Interktionen werden erschwert durch Rheuma, Arthrosen, Gehunsicherheit, Stressintoleranz, Sehbehinderung, Hörschwäche und Depression.
Es besteht zudem bei älteren Menschen häufig das Risiko, dass Erkrankungen nicht diagnostiziert sind und entsprechend auch eine adäquate Therapie fehlt. Dies trifft zum Beispiel gerade für neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer als häufigste Form von Demenz und Morbus Parkinson zu, aber auch für die Malnutrition, die häufig als «Altersschwäche» missverstanden wird. Der lange präklinische Verlauf und die Häufigkeit der Alzheimer-Demenz bei höheraltrigen Menschen hat zur Folge, dass eine grosse Zahl von Patienten, die bereits erkrankt ist und leichte Veränderungen im Verhalten zeigt, zu lange unerkannt bleibt. Bei der Malnutrition ist es das unspezifische und oligosymptomatische klinische Bild, das immer wieder eine frühzeitige Diagnose verhindert.
exemplarische Statistik:
Mit einer Prävalenz von 10–20% gehören Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter, werden aber viel zu oft nicht erkannt und entsprechend unzureichend behandelt.
Von den 80- bis 84-Jährigen sind bereits 17% von demenziellen Störungen betroffen, von den 90- bis 94-jährigen sogar 41%. Mehr als 60% der Demenzkranken sind nicht diagnostiziert und erhalten keine adäquate Therapie.
22% der zu Hause lebenden älteren Personen berichten über Einschränkungen in den instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (Telefonieren, Zubereitung von Mahlzeiten, Wäschewaschen, etc.). 34% geben Einschränkungen der Mobilität an, z. B. beim Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel an. Mehr Männer als Frauen berichten über Einschränkungen in den instrumentellen Aktivitäten.
30% der über 75-Jährigen weisen ischämische Herzkrankheiten auf, 12% der gleichen Altersgruppe haben bereits einen Schlaganfall erlitten.
Osteoporose tritt wesentlich häufiger bei Frauen als bei Männern auf und ist bei über 85-jährigen Personen mit 16% etwa dreimal häufiger als bei 65- bis 74-jährigen.
Mehr als 40% der befragten Personen geben an, an Arthrose oder einer rheumatischen Krankheit zu leiden, wobei Frauen etwa 1,4-fach häufiger betroffen sind als Männer.
50% der Personen aller Altersklassen berichten, unter hohem Blutdruck zu leiden.
Männer (50%) sind häufiger übergewichtig als Frauen (43%). Die Häufigkeit von Übergewicht nimmt aber mit zunehmendem Alter von 50% bei den 65- bis 74-Jährigen über 43% bei den 75- bis 84-Jährigen auf 31% bei den über 85-Jährigen ab.